Ihr Titel





© Holger Biermann
Der Karneval
Februar, 2020
Als das Corona-Virus im Februar Deutschland erreichte, schob sich Holger Biermann gerade sechs Tage und Nächte mit der Kamera durch die Menschenmengen des Kölner Karnevals. „So lang mer noch am lääve sin“, sangen die Rheinländer dort aus ganzer Kehle und herzten sich dazu.

Zurück in Berlin stand Holger Biermann - der Straßenfotograf - allein auf den Plätzen der Hauptstadt, denn die Angst vor dem unbekannten und vermeintlich tödlichen Virus war plötzlich für alle real und wer konnte, blieb zu Hause.








© Holger Biermann
Der Ausnahmezustand
März – April, 2020
Mit einer Olympus Pen D, Baujahr 1962, begibt sich Holger Biermann auf ausgedehnte Streifzüge durch eine von allen Geistern verlassene Stadt. Vielleicht hat der Wechsel vom Normalfilm, hin zum Schmalfilm, auch mit einem unerklärlichen Gefühl zu tun. Ein Gefühl, das Veränderung in der Luft liegt, hervorgerufen durch die extremen Umstände und täglich befeuert von einer lüsternen Presse.

Neu ist auch das Hochformat des Einzelbildes, welches Biermann auf eine Idee bringt. Er will im Hinterkopf behalten, was er zuletzt fotografierte und es mit dem kommenden Bild geistig verknüpfen. Dabei bezieht er immer häufiger Elemente der Street Art mit ein (Graffitis und Paste-Ups), deren Texte und Motive sich wie Kommentare zum Zeitgeschehen lesen.



Ausstellung & Interview
Juni — Juli, 2020
Im Supalife Kiosk hatten wir für den Sommer eine Ausstellung mit Holger Biermanns Arbeiten geplant, die so etwas wie ein Best of seiner Berlin-Bilder werden sollte. Jeden Abend, allerdings, nachdem er vom Fotografieren kam, legte er einen Zwischenstopp beim Laden ein, sprach mit den Kollegen über seine Ausflüge und seine neuesten Bilder. Während dieser Gespräche wurde langdsam deutlich, dass die neue Spur, die er verfolgte, eine einmalige Gelegenheit wäre, für eine ganz andere Ausstellung, die schließlich den Namen trug: ES IST GENUG ANGST FÜR ALLE DA.

Nachdem die Presse die Ausstellung bereits gepriesen hatte, erreichte sie am  17. Juli ihren Höhepunkt. An diesem Tag führte der Fototohistoriker und Dozent der Ostkreuzschule, Enno Kaufhold, ein Interview mit Holger Biermann. Das aufgezeichnete Gespräch beleuchtet die Anfänge des Fotografen in New York, sein Fuß fassen in Berlin und die Entwicklung von Fotoheften als Veröffentlichungsmedium. 

Als Gast des Interviews und als Supalifer, der Holger Biermanns Fotografien seit Jahren kennt, kam mir während des Gesprächs die Idee, das Gefilmte mit allerhand Bildmaterial zu kombinieren; Archivbilder, Zeitungsartikel, Negative, usw.  Ich empfand die Idee als reizvoll, mich auf eine Spurensuche zu begeben, die vor mehr als 20 Jahren begann und daraus eine Art Dokumentarfilm zu machen. Nach zwei Jahren Arbeit beendete ich den Film, der am 2. Mai 2022 im Supalife Kiosk uraufgeführt wurde.


Es ist genug Angst
für alle da


Ein Film über den Straßenfotografen
Holger Biermann ︎


Länge / Sprache / Entstehungsjahr
32:39 min, Deutsch, 2020 — 2022

Interview
ENNO KAUFHOLD

Aufzeichnung
BERND BÖHLENDORF

Produzent
DENIS ENGEL

Idee & Schnitt
HAGEN THIEL












Später wurde der starke Ausstellungstitel für eine limitierte Siebdruck-Edition verwendet, deren unikate Exemplare exklusiv im Supalife Kiosk erhältlich waren. Mehr zur Entstehung des Druckes, sowie den damaligen Newsletter-Text, findet man ︎︎︎ hier

- mehrfarbiger Siebdruck
- 70 × 70 cm
- Munken Cream, 300g/m²
- Unikat, signiert
- 2020







Ein Jahr nach der Ausstellung
erschien Holger Biermanns 16. Fotobooklet


- Booklet mit Klammerheftung
- 44 Seiten
- 10,5 × 14,8 cm
- 1. Auflage, 300 Exemplare
- 2021


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Das Ausstellungsplakat zur Filmpremiere.
Irgendwo sollten noch Exemplare herumschwirren.

- Digitaldruck
- 59,4 × 84,1 cm (DIn A1)
- offene Auflage
- 2022











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