„noise“
heller Holzrahmen aus Aspe, 
ohne Glas, mit Licht von links
Serviervorschlag













 


Mittwoch, 2. Oktober 2024

Vorsichtig spaziere ich über den Innenhof. Im Treppenhaus des rechten Seitenflügels, auf dem Weg zum 1. OG, beschleicht mich das Gefühl einer Zeitreise. Dorthin zurück, wovon sie immer wieder schwärmen, in Berlin; von diesem mysteriösen „Damals“, dass heute nur noch in der Erinnerung fortlebt, fast so wie Schnee im Winter, denke ich.

Das Atelier von Thomas Monses liegt in der Boddinstraße (das heißt, Neukölln und ich kommen uns gefährlich nahe, heute). Wie man diesen weinroten Dielen ansieht, handelt es sich um eine ehemalige Altbau-Wohnung. In einem der Räume ist er jetzt schon seit über zehn Jahren schöpferisch tätig, vor allem als Maler, während die Küche von einem befreundeten Gitarrenbauer genutzt wird. Mein Besuch ist schon lange angedacht, doch heute habe ich – neben meiner grundsätzlichen Affinität für Ateliers – noch ein persönliches Anliegen. Thomas Monses betreibt nämlich auf ca. 5 m² dass ︎︎︎ „voraussichtlich kleinste Riso-Studio Berlins“, vermutet er selbst. Und über das Risografie-Verfahren möchte ich, seit unserem  Treffen auf der art book, mit ihm reden. Ich habe auch einen Entwurf dabei („noise“) und Thomas, ganz begeistert davon, schmeißt sofort seine Maschinen an und einen Moment später flattern die ersten Testdrucke durch die Gegend. Und schon verlieren wir uns in Gespräche über verschiedene Papier-Grammaturen und die richtigen Graustufen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen, finde ich. Limitiert auf 25 Exemplare und auf leicht gebrochenem Munken Papier gedruckt, konnten wir der verkauften Original-Zeichnung, die 2020 entstand, eine kleine Auflage gegenüber stellen.



Risografie 
ed. 25, 30 × 30 cm
2024 
︎



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